Liste: §34h GewO Honorar-Finanzanlagenberater
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Dynamikfalle

Achtung, Dynamikfalle!
Ihre Kosten steigen, wenn Sie nichts tun

Eine Beitragsdynamik in Renten- und Lebensversicherungsverträgen ist eine spannende Sache. Sie zahlen Ihren Versicherungsbeitrag und wenn Sie nicht widersprechen, erhöht dieser sich Jahr um Jahr. Oft um stolze 5% oder 10%, und zwar jeweils auf den schon gesteigerten Betrag des Vorjahres.

Es ist möglich, dass Sie durch sachlich nicht gerechtfertigte oder überhöhte Dynamik bereits eine Menge Geld vernichtet haben – das kann sich über die Jahre rasch zu vielen Tausend Euro zusammenaddieren. Geld, dass Ihnen an anderer Stelle fehlt.

Wann ist eine Beitragsdynamik sinnvoll? Wann ist sie manipulativ und zu Ihrem Nachteil? Warum ist die Dynamik eine super Verdienstmöglichkeit für provisionsmotivierte Vermittler?

Und ganz wichtig: Was können Sie als Kunde tun?

 

Video-Interview

Hier geht es zum Video-Interview mit Volker Hildebrand:

Achtung Dynamikfalle Videointerview Walz Hildebrand Titelbild-k(bei Klick: Video auf YouTube ansehen)

 

Mein Gast: Volker Hildebrand

Mein Gast ist der ist der Honorar-Finanzanlagenberater und Versicherungsberater Volker Hildebrand. Er betreibt die VERMÖGENSWERKSTATT in Lampertheim.

Volker Hildebrand hat etliche Versicherungsverträge mit Beitragsdynamik analysiert und ist hierzu ein sehr profunder Gesprächspartner. Für unser Video-Interview hat er einen Echtfall grafisch sehr anschaulich aufbereitet.

 

Das sind die Meilensteine unseres Video-Gesprächs

00:00  Start: Starke Aussagen auf den Punkt
01:20  Gast: Volker Hildebrand, Honorar-Finanzanlagenberater und Versicherungsberater in Lampertheim
03:14  Beitragsdynamik und Dynamikfalle
03:36  Eine Beitragsanpassung ist stets eine Erhöhung
04:00  Automatische Beitragserhöhung sinnvoll?
05:15  Wann wird es manipulativ und nachteilig?
06:12  Worin liegt die Falle?
07:28  Ist das Pillepalle oder geht es um richtig viel Geld?
09:34  Ein konkretes Beispiel mit Echtdaten
11:00  Verfünffachung des Beitrags – Wer hält das durch?
11:30  Merkt das der Kunde denn nicht?
11:45  jährliche Standmitteilungen prüfen
12:25  die letzten 10 Jahre auf alle Fälle die Dynamik rausnehmen
13:00  bis zu 10% Dynamik und hohe Abschlussprovisionen
14:15  weitere Parameter wünschenswert – Macht denn mein Vertrag überhaupt Sinn?
15:24  Wie hoch ist eigentlich Ihr Sparanteil?
16:33  Die Psychologie der Kunden – der Unterlassungseffekt
17:55  Tu was! – Widerruf nutzen
19:01  unnötige und teure Überversicherung
19:55  Und die Lösung?
21:21  Dynamik sollte wie eine rote Ampel sein
22:05  Frage nie deinen Frisör, ob du einen neuen Haarschnitt brauchst
23:30  enorme Interessenskonflikte im provisionsmotivierten Vertrieb
24:32  Gibt es noch einen weiteren Tipp?
25:14  Schluss

 

Volker Hildebrand war bereits Gast im Hartmut Walz Finanzblog

Hier schrieb er über einen Echtfall zum sogenannten Dynamischen Umbetten von Kundenverträgen. Gemeint ist damit nicht ein Bettenwechsel.😊  Vielmehr ist im Finanzdienstleistungsvertrieb dann von Umbetten die Rede, wenn ein bestehender Vertrag stillgelegt oder aufgelöst wird, um einen neuen abschließen zu können.

 

Beitragsdynamik und Dynamikfalle

Im aktuellen Video-Interview sprechen wir über die enormen Auswirkungen, die eine Beitragsdynamik für die Rendite Ihres Renten- oder Lebensversicherungsvertrages haben kann. Und über die psychologischen Hintergründe, warum Kunden es oft so weit kommen lassen. Das Stichwort hier: Nichtentscheiden bewirkt nicht nichts – indem Sie der Beitragsdynamik nicht widersprechen, hat Ihr Nichtstun teure Konsequenzen.

Prüfen Sie daher Ihre jährlichen Standmitteilungen und ob Sie der Dynamik aktiv widersprechen.

 

Hier geht es zum Video-Interview mit Volker Hildebrand: Achtung Dynamikfalle Videointerview Walz Hildebrand Titelbild-k

(Video auf YouTube ansehen)

 

Kommentieren Sie gern hier im Blog oder unter dem Video auf YouTube: Haben Sie Verträge mit Beitragsdynamik? Und wenn ja, wie hoch ist diese? Und haben Sie schon widersprochen? Oder ziehen Sie dies nun in Erwägung?

Herzliche Grüße
Hartmut Walz
Sei kein LeO!

 

Erwähnte Webseiten, Links und Infos:

👉 https://www.vermoegenswerkstatt.de/  [Webseite von Volker Hildebrand]
👉 https://hartmutwalz.de/dynamisches-umbetten-zum-kundenschaden / [Gastbeitrag von Volker Hildebrand]
👉 https://hartmutwalz.de/entscheiden/  [Kapitel 54, Omission Bias – Nichtstun bewirkt nicht nichts]

 

Erschienen am 30. August 2024.
Der Hartmut Walz Finanzblog ist unabhängig, kosten- und werbefrei. Ich erhalte für Links und Empfehlungen keinerlei Honorar, Kick-back, Beteiligung o. ä. Mich nährt nur die Anerkennung ehrbarer Menschen. Und die Vision, dass Deutschland ein ehrlicherer Platz für Sparer und Vorsorgende werden wird.

6 Gedanken zu „Dynamikfalle“

  1. Guter Artikel!

    Wer sich bisher nicht an die Optimierung seines Vertrages ran traute, aus welchen sentimentalen Gründen auch immer, solle mal mit dem Aussetzen der Dynamik beginnen. Man kann ja meist mehrfach ablehnen, ohne dass die Dynamik Option entfällt. Man wird merken, dass nach wenigen Jahren die Rendite plötzlich nicht mehr ganz so katastrophal aussieht. (Dass man viele Produkt besser gar nicht abschließt oder besser sofort stilllegt oder kündigt, steht auf einem anderen Blatt.)

    Bei Absicherung von Gesundheitsrisiken (z.B. BU, Pflege) kann so eine Dynamik natürlich hilfreich sein. Zwar kann man sagen, lieber gleich die Höhe richtig wählen, aber man weiß ja in jungen Jahren nicht unbedingt, wie gut es mit dem Einkommen mal laufen wird.

    Deswegen auch besser keine Koppelprodukte, wo man sich mit einer wohlmöglich sinnvollen Erhöhung der Leistung auch eine weitere Dynamik des in der Regel hundsmiesen Altersrentenbausteins einhandelt.

    Ach, hätte ich das alles vor 20 Jahren schon gewusst…

    Antworten
    • Lieber Karsten, ach wie wahr und richtig doch Ihr Kommentar und all Ihre Überlegungen sind…
      Und dass Sie das lieber schon vor 20 Jahren gewusst hätten, ist ein Satz, den ich leider ständig und immer wieder höre. Mir selbst geht es doch auch nicht besser – ich habe einen großen Teil der Fehler selbst gemacht, vor denen ich heute warne… ☹
      Danke für Ihre offenen Worte und nochmals danke, wenn Sie Jüngeren jetzt rechtzeitig helfen, keine LeOs zu sein.
      Das Zeitalter der Aufklärung wird auch den deutschen Finanzdienstleistungsmarkt einmal erreichen. Besser spät als nie! 🙂
      Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!

      Antworten
  2. Ein ebenfalls erschreckendes Thema. Man muss schon skrupellos als Verkäufer sein, wenn man Verträge für die „Altersvorsorge“ (höchstens für die des Verkäufers…) seinen Kunden andreht, die über Jahre hinweg 10%+ an Vertriebsgebühren von der jährlichen Beitragssumme haben, die Dank Dynamik immer weitergehen – selbst gesehen bei Verträgen innerhalb der Familie. Wie da auch nur ansatzweise eine gescheite Rendite entstehen soll könnte einem wahrscheinlich nicht mal der Verkäufer erklären. Die Verwaltungsgebühr kommt ja auch noch oben drauf. Da war selbst nach 8-9 Jahren die Summe des Vertragswertes geringer als die Summe der Einzahlungen.
    Verträge wurden natürlich stillgelegt, aber da muss ich dann immer an die Leute denken, die sowas noch nicht verstanden haben und tatsächlich solche Verträge als Altersvorsorge ansehen – Produkte die quasi keine Rendite haben.

    Da möchte man lachen und weinen gleichzeitig, wenn dann wieder einer aus der Versicherungslobby vor Altersarmut warnt. So als hätten die nicht seit Jahrzehnten ihren Teil dazu beigetragen.

    Antworten
    • Lieber Theo, Ihre Kritik ist in Teilen berechtigt. Aber lassen Sie uns fair bleiben – über Jahre hinweg 10%+ an Vertriebsgebühren sind es dann doch nicht. Aber trotzdem zu viel, da gebe ich Ihnen recht. Wie schön, dass die BaFin nun endlich dieses Thema aufgreift und sich das teuerste Viertel der Tarife näher ansieht. Das ist zumindest mal ein Anfang.
      Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!

      Antworten
      • Hallo Herr Walz,

        ich hoffe ja selbst, dass es so schlimm nicht bei vielen Verträgen ist – den Vertrag aus den ich diese Daten habe war ein Riesterprodukt mit immerhin schöner Kostenübersicht. Da war es dann selbst im 7-8. Vertragsjahr noch so, dass, auch mit Einbeziehung der Zulage, die Abschlussgebühren bei 10% lagen. Ich denke in den darauffolgenden Jahre wäre die wahrscheinlich schon auch noch gefallen, wenn man dann aber bedenkt, dass in den ersten 5 Jahren die Abschlussgebühr bei 20% der Beiträge (auch hier wieder inkl. der Zulage) lagen, ist das eher ein schwacher Trost. Dass nach 8 Jahren die Vertragsumme noch leicht niedriger war als die reinen selbst eingezahlten Beträge, also ohne Zulage, zeigt ja gut diese vollkommen absurde Kostensituation.

        Die dem Vertrag zugeschriebenen Erträge waren da auch immer noch niedriger als die als Kosten entnommenen Summen – der ganze laufende „Ertrag“ kommt also selbst nach 8 Jahren nur aus unserer selbst mit Steuern bezahlten Zulage. Toll!

        Wenn man den Vertrag heute auflösen würde und daher die Zulagen zurückzahlen müsste würde ein nominaler Verlust von ca. 14% entstehen – real erspar‘ ich mir an dieser Stelle.

        Zum Glück waren die Summen des Betroffenen im Verhältnis des Gesamtvermögens, das auch bereits seit vielen Jahren gutlaufende Aktien und Fonds beinhaltet, noch verschmerzbar. Absolut gesehen sind aber, dank Dynamik, in den letzten Jahren doch schon Jahresbeiträge von über 1000€ fällig gewesen, also schon nicht ganz niedrige Summen.

        Antworten
        • Lieber Theo, vielen herzlichen Dank, dass Sie anderen Lesern einen Blick in die völlig übliche Praxis am Beispiel eines Riester-Vertrages geben.
          Ihr „Fall“ ist für mich leider überhaupt nicht spektakulär, sondern leider typisch. Umso wichtiger ist Ihre Stimme als Betroffener, denn Ihr Echtfall ist viel überzeugender als wenn ich die zwanzigste Beispielrechnung veröffentliche!

          Herzliche Grüße und bleiben Sie ein Anti-LeO! Hartmut Walz

          Antworten
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Prof. Dr. Hartmut Walz
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