Offene Immobilienfonds – für Anleger fatal
Video-Interview mit Stefan Loipfinger von investmentcheck.de
Wussten Sie, dass offene Immobilienfonds ein sehr heikles Anlagevehikel mit einem schlechten Rendite-Risiko-Verhältnis sind?
Ich rate grundsätzlich davon ab.
Aber wenn Sie trotzdem welche erwerben wollen:
- Wussten Sie, dass Sie offene Immobilienfonds nicht nur bei Ihrer Bank oder Sparkasse, sondern auch direkt an der Börse kaufen können – ganz ohne Ausgabeaufschlag, zum aktuellen transparenten Börsenkurs, der regelmäßig erheblich niedriger ist als der Preis beim Kauf über Bank oder Sparkasse?
Der Börsenwert richtet sich fair nach Angebot und Nachfrage, nicht nach dem intransparenten (und möglicherweise marktfernen) Nettoinventarwert, den das Fondsmanagement festlegt.
- Und wussten Sie, dass Sie bei dem Kauf über Ihre Bank oder Sparkasse erworbenen Fondsanteil nach dem Kauf mindestens 24 Monate in dem offenen Immobilienfonds gebunden sind – nämlich 12 Monate Mindesthaltefrist plus 12 Monate Kündigungsfrist?
An der Börse könnten Sie ihn dagegen jederzeit und ohne Wartezeit wieder verkaufen.
Allein diese beiden Punkte sprechen klar dagegen, offene Immobilienfonds über Banken oder Sparkassen zu erwerben.
Und es gibt noch viele weitere Argumente dagegen!
Als Verbraucherschützer kann ich Ihnen nur klar davon abraten. Mein Gast im Video-Interview auch: Stefan Loipfinger von investmentcheck.de ist ein wirklich profunder Experte in diesem Bereich.
Video-Interview
Hier geht es zum Video-Interview mit Stefan Loipfinger:
(bei Klick: Video auf YouTube ansehen)
Mein Gast: Stefan Loipfinger
Mein Gast ist der freie Wirtschaftsjournalist und Buchautor Stefan Loipfinger. Er betreibt den reichweitenstarken Blog investmentcheck.de. Mit dem Anlegerforum bietet er Geschädigten von Kapitalmarktprodukten die Möglichkeit zu Information und Austausch. Stefan Loipfinger ist Gründungsmitglied der Bürgerbewegung Finanzwende e.V..
Das sind die Meilensteine unseres Video-Gesprächs
00:00 Start: Starke Aussagen auf den Punkt und Intro
01:07 Gast: Stefan Loipfinger, freier Wirtschaftsjournalist und Betreiber des Blog investmentcheck.de
02:58 Offene Immobilienfonds: systematische Fehlberatung bei Banken und Sparkassen
03:53 Nettoinventarwert vs. Börsenwert
08:09 Vertriebspraxis verletzt Best Execution-Prinzip
09:28 Offene Immobilienfonds kündigen oder verkaufen
11:22 Illiquiditätsproblematik von offenen Immobilienfonds
17:30 Risikoklasse 1 oder 2 – manipulative Scheinsicherheit!
20:30 UniImmo Wohnen ZBI – massive Abwertung
23:00 Risikoeinstufung von Fonds
25:01 erwartete Rendite unter Inflationsrate
27:00 hohe Fondskosten
30:13 Renditeaussichten am Immobilienmarkt und Immobilienbewertung
33:40 Hoffnung auf Zinssenkungen…?
36:35 Geld retten – wie?
39:32 Das tun bei Falschberatung!
42:48 Gutachten: Offene Immobilienfonds – Die Sicherheitsillusion
Hier geht es zum Video-Interview mit Stefan Loipfinger:
Kommentieren Sie gern hier im Blog oder unter dem Video auf YouTube. War Ihnen klar, dass offene Immobilienfonds keineswegs sichere Anlagen sind? Und hätten Sie gewusst wie wenig Rendite für Sie drin ist?
Übrigens: Auch bei Walz & Beutler waren offene Immobilienfonds schon Thema – gerade auch der in die Krise geratene Fonds UniImmo Wohnen ZBI. Schauen Sie mal rein.
Herzliche Grüße
Hartmut Walz
Sei kein LeO!
Erwähnte Webseiten, Links und Infos:
👉 https://www.investmentcheck.de/ [Webseite von Stefan Loipfinger mit Blog]
👉 https://investmentcheck.community/ [Forum für geschädigte Anleger]
👉 https://www.finanzwende.de/themen/verbraucherschutz/offene-immobilienfonds/die-sicherheitsillusion [Gutachten zur aktuellen Situation bei offenen Immobilienfonds]
👉 https://www.landesrecht-bw.de/bsbw/document/NJRE001608539 [Urteil LG Stuttgart vom 15.05.2025: Fonds UniImmo: Wohnen ZBI, Anlegerin erhält Schadensersatz]
👉 https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-GRURRS-B-2025-N-5923?hl=true [Urteil LG Nürnberg-Fürth vom 21.02.2025: Fonds UniImmo: Wohnen ZBI, Einstufung des Fonds in die niedrigen Risikoklassen „2“ oder „3“ war unzulässig]
Erschienen am 23. Mai 2025.
Der Hartmut Walz Finanzblog ist unabhängig, kosten- und werbefrei. Ich erhalte für Links und Empfehlungen keinerlei Honorar, Kick-back, Beteiligung o. ä. Mich nährt nur die Anerkennung ehrbarer Menschen. Und die Vision, dass Deutschland ein ehrlicherer Platz für Sparer und Vorsorgende werden wird.
Ein wirklich aufschlussreiches Video, das einem als Anleger in Offene Immobilienfonds die Augen öffnet. Es ist schon erstaunlich, wie stark hier der Eindruck von Sicherheit vermittelt wird – obwohl das tatsächliche Risiko allein beim Anleger liegt. Ich habe das selbst zwischen 2008 und 2010 schmerzhaft erlebt: Ich war in einem Fonds investiert, der heute längst vom Markt verschwunden ist. Trotz aller Beteuerungen der Vertriebsleute nach der Wiederöffnung konnte ich mich damals gerade noch mit einem blauen Auge durch sofortigen Verkauf retten. Das ging damals zum Glück noch.
Besonders bitter: Den einzigen sicheren Gewinn machte in meinem Fall die Bank – durch den hohen Ausgabeaufschlag, der direkt einbehalten wurde. Das tatsächliche Risiko, inklusive der Fondsschließung, lag allein bei mir. Auch die damaligen Aussagen von Frau Merkel und Herrn Steinbrück zur Einlagensicherung, die sich nur auf Sparguthaben, Girokonten und Festgelder bezogen, sorgten bei vielen Anlegern für zusätzliche Verunsicherung.
Ich wünschte, euer Video würde vor jedem Bankeingang in Dauerschleife laufen – vielleicht würden dann ein paar mehr Menschen mit klarerem Blick und gesünderem Misstrauen ihre Entscheidungen treffen. Danke dafür!
Lieber Stefan Weber, vielen Dank für diesen wertvollen Kommentar!
…und die super Idee mit der Dauerschleife überm Bankeingang, klasse 👍
Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!
Vielen Dank für den Beitrag.
Eine kleine „Anekdote“ hierzu: Vor 2-3 Jahren kündigte die hiesige Sparkasse die Prämiensparverträge meiner Eltern (konform zur BGH Rechtsprechung, leider…).
Man bat dann meine Eltern zum „Beratungsgespräch“, um ihnen „Alternativen“ vorzustellen.
Was waren besagte Alternativen?
Richtig, offene Immobilienfonds.
Meine Eltern haben dankend abgelehnt als ihnen die Kündigungsfristen noch einmal durch meine Geschwister und mich näher erläutert wurden…
Lieber Martin, danke für Ihren Erfahrungsbericht!
Wie erfreulich, dass bei Ihren Eltern nach dem einen Schaden nicht noch der nächste eingetreten ist. Und Sie Ihre Eltern (gemeinsam) beraten haben, nachdem die Finanzvertriebler versucht hatten, Ihre Eltern zu verraten.
Dabei sind Ihre Eltern nur ein bedauerlicher Einzelfall – ganz so wie zehntausende weitere Geschädigte…
https://hartmutwalz.de/start-serie-verraten-statt-beraten/
Alles Gute für Sie – und Ihre Eltern.
Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!