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Zwischen Angst und Gier – Ruhe ist die erste Anlegerpflicht!

ZWISCHEN ANGST UND GIER
Ruhe ist die erste Anlegerpflicht!

Viele von Ihnen bekamen in den letzten Tagen sogenannte Verlustschwellenmeldungen wie z.B.: „hiermit informieren wir Sie, dass sich am 16.03.2020 der aktuelle Wert Ihres Depots im Vergleich zum Einstandswert um über 20% gemindert hat“.

 

Das tut weh!

Klar. Und wenn Sie zu dieser Prozentzahl dann noch Ihre konkreten Verluste in absoluten Euro-Werten sehen, schmerzt Sie ein solcher Verlust umso mehr.

Und er kann starke Emotionen auslösen. Die dann ganz schnell zu irrationalem Verhalten, Aktivitätsdruck und Ersatzhandlungen (wie Spontankäufen von Toilettenpapier) führen. Genau davor möchte ich Sie jedoch mit dem heutigen Blogbeitrag bewahren.

 

Erst wenn Sie im Minus verkaufen, erleiden Sie tatsächlich Verluste

Wenn Sie bei diesen Verlustschwellen verkaufen, bedeutet das, dass Sie Ihren Verlust realisieren. Das gilt für alle Geldanlagen, nicht nur für Aktien. Im Folgenden sollen Aktien jeweils nur als ein Beispiel dienen.

Das mag bei Einzelpositionen und exotischen Investments in manchen Fällen angebracht sein. Ganz nach dem Motto, dass man dem bereits verlorenen Geld nicht noch weiteres (gutes) Geld hinterher werfen solle.

Die Verlustrealisation wegen irgendwelcher Rückschläge, Tagesereignisse oder „Schwellenmitteilungen“ ist jedoch bei seriösen, marktbreiten und auf lange Frist ausgelegten Investments regelmäßig nicht angebracht. Sondern eine ausgesprochen schlechte – rein angstgesteuerte – Idee.

So sagte ich bereits im Februar 2018 nach dem damaligen Kursrückschlag: Ich würde wegen der Kurskorrektur keine Aktien verkaufen. Denn: wer jetzt seine Aktien verkauft, handelt ebenso rational wie ein Autofahrer, der kräftig auf die Bremse tritt, nachdem er geblitzt wurde.

 

Und das gilt auch jetzt

Die Corona-Krise darf uns nicht zu hektischem Aktionismus bei unserer langfristigen Anlage und Vorsorge (ver-)führen.

Unsere Disziplin wird jetzt auf einen härteren Prüfstein als in den letzten Jahren gestellt. Denn derzeit wird aus Theorie Realität. Und Dinge, die als „ist ja klar“ abgetan wurden, fühlen sich auf einmal ganz anders an.

Es ist nicht primär unser Depot, welches sich im Stresstest befindet. Sondern wir selbst bzw. unsere Anlegerpsyche ist es.

 

 

Zwei grundlegende Möglichkeiten und Situationen:
Welche trifft auf Sie zu?

Es gibt zwei ganz grundlegende Möglichkeiten, über die wir an dieser Stelle offen sprechen sollten.

 

Erste Möglichkeit:
Rückschauendes Erkennen eigener handwerklicher Fehler

Sie waren vor den Kursrückschlägen entweder gierig oder zu gutgläubig und haben daher einen oder mehrere der folgenden handwerklichen Fehler begangen:

  1. Sie haben Ihre Risikobereitschaft (also ihre psychische Fähigkeit, mit Risiken umzugehen) überschätzt oder sogar erheblich überschätzt.[1]  Sie merken nun, dass Sie nachts schlecht schlafen und mit den erlittenen Verlusten nicht umgehen können.
  2. Sie haben Ihre Risikotragfähigkeit (also Ihre materiellen Fähigkeiten, Risiken zu schultern) überschätzt – konkrete Ausprägungsformen beschreibe ich unter den nächsten Punkten. Auch Ihre Lebensphase und die Sicherheit anderer Einkünfte (schwankendes Unternehmereinkommen oder sicherer Job in der Gemeindeverwaltung, vermietete Immobilie oder nicht) haben Einfluss auf Ihre Risikotragfähigkeit.
  3. Sie haben mit (zu hohen) Kreditmitteln Aktien oder andere Sachanlagen oder Anlagevehikel erworben. Und wollten Ihre Rendite „hebeln“. Nun leiden Sie unter einem gehebelten Verlust.
  4. Sie haben kurz- bis mittelfristig benötigte Gelder in schwankungsintensive Sachanlangen oder Anlagevehikel angelegt. Also Mittel, mit denen Sie z.B. in Kürze ein neues Auto erwerben oder das Dach Ihres Eigenheims reparieren wollten. Nun haben Sie ein Liquiditätsproblem. Schlimmstenfalls sehen Sie Ihren Traum platzen oder Ihre Pläne lassen sich nicht realisieren.
  5. Ihr Lebensstil ist zu generös. Das heißt, Ihre vermeintlich oder tatsächlich erforderlichen regelmäßigen Ausgaben liegen dicht am oder sogar über Ihrem regelmäßigen Einkommen. Sie haben also zu geringe oder keine Reserven bzw. Puffer.
  6. Sie haben sich über die möglichen Kursschwankungen von Sachanlagen oder Vehikeln getäuscht. Zum Beispiel weil Sie sich einfach zu wenig über mögliche Kursrisiken („maximal Drawdown“) informiert haben. Nun sind Sie geschockt, wie weit runter es gehen kann. Obwohl ein Blick in die Vergangenheit derartige Kursrückgänge mehrfach zeigte. Übrigens ebenso wie umso erfreulichere anschließende Erholungen.
  7. Oder – und das ist eine Variante vom vorgenannten Punkt, die jedoch eigene Aufmerksamkeit verdient – Sie haben sich über solche Kursschwankungen von Dritten (wahrscheinlich „Beratern“, die in Wahrheit Verkäufer waren oder aktiven Fondsmanagern oder Produkten von Crash-Propheten, die Sicherheit gegen hohe Gebühren versprechen) täuschen lassen. Vielleicht haben Sie sich sogar gerne oder zumindest sehr bereitwillig täuschen lassen, um Ihre Verantwortung an diese „Experten“ abzugeben. Das ist der häufige Fehler „Erwartungslücke“. In meinem TaschenGuide „Ihre Finanzen fest im Griff – Erfolgreiche Geldanlage und Vorsorge in der Nullzins-Welt“ bin ich näher darauf eingegangen: „Wir suchen den Erlöser – auch in Gelddingen“.

 

Bitte verzeihen Sie mir, wenn ich diese Fehler sehr direkt und scheinbar undiplomatisch anspreche. So etwas liest keiner gerne.

Jedoch haben Sie keinerlei Lernchance für Ihre zukünftigen Geldanlagen, wenn Sie sich etwaige Entscheidungsfehler nicht selbst eingestehen und künftig konsequent vermeiden.

Wenn Sie mich für meine Offenheit gerade hassen, dann kann ich das bestens verstehen.

Jedoch möchte ich es Ihnen emotional ein wenig leichter machen, indem ich Ihnen gestehe, dass ich viele der obigen Fehler schon selbst begangen habe. Aktuell jedoch nicht mehr. Aber in früheren Jahren. Dafür hatte ich damals aber auch keine Falten im Gesicht und war eindeutig besser als heute in Disziplinen wie Weitsprung oder nächtelangem Durchfeiern.

Sie sehen – nichts ist umsonst und alles hat seine Zeit.

 

In diesem ersten Fall, dass Sie rückschauend handwerkliche Fehler in Ihrer Geldanlage erkennen, gilt es nun, in größter Ruhe und Gelassenheit, aus erkannten Fehlern der Vergangenheit angemessene Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen.

Also beispielsweise zu erkennen, dass Sie künftig

– eine größere Liquiditätsreserve benötigen

– die Spekulation auf einzelne Länder, Branchen oder Unternehmen unterlassen

– Ihren Anteil kursempfindlicher Anlagen am Gesamtvermögen etwas kleiner halten usw.

 

Keinesfalls sollten Sie nun jedoch hektische Aktivität ergreifen, da Sie damit wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen stiften.

 

 

Ein Beispiel

Sie erkennen in diesen Tagen, dass Sie Ihre Risikobereitschaft überschätzt haben und die zu Ihnen passende Aktienquote wohl besser so um die 60% statt über 80% hätte betragen sollen.

Die falsche Überaktivität ist es, jetzt, nach erheblichen Kursrückgängen, den Aktienanteil durch Verkäufe zu senken (siehe Bremsen nachdem man geblitzt wurde).

Die richtige Reaktion wäre es, mit dem Blick auf Ihr Depot zu erkennen, dass Ihre aktuelle Aktienquote nun für Sie so in etwa passt oder sogar unter 60% liegt. Das klingt etwas zynisch. Sind die Kurse doch so schmerzhaft gefallen.

Sie könnten diese Situation aber konstruktiv so interpretieren, dass der Kursrückgang für Sie nun schon die Korrektur zwischen tatsächlicher und für Ihr Risikoempfinden „richtiger“ Aktienquote durchgeführt hat.

Mit anderen Worten: Der Markt hat für Sie bereits das Rebalancing vorgenommen – ganz ohne Handelsgebühren und sonstige Transaktionskosten.

Also am besten aktuell gar nichts tun, auf alle Fälle nicht noch zusätzlich Aktien verkaufen. Jedoch sollten Sie Ihren Aktienanteil künftig besser im Auge behalten. Und nach einem Wiederanstieg der Kurse behutsam senken, z.B. sobald er in die Nähe von 70% kommt.

 

 

Zweite Möglichkeit:
Kursverluste ohne vorherige handwerkliche Fehler

Sie haben handwerklich keinen der obigen Fehler gemacht. Sie haben überhaupt nichts falsch gemacht. Sondern Ihre Investitionen im Sachvermögen befanden sich in Übereinstimmung mit Ihrer Risikobereitschaft und Risikotoleranz.

Und Sie hielten eine angemessene Liquiditätsreserve und waren vor dem Hintergrund einer grundsätzlich unsicheren Zukunft „ordentlich aufgestellt“.

Ihre Anlagestrategie folgte also dem Grundsatz des geringsten Bedauerns und bei einer anderen Entwicklung (zum Beispiel Verstärkung der ultra-lockeren Geldpolitik, noch niedrigerer Zinsen und/oder hoher Inflation) wäre eben auch ein anderes Risiko eingetreten.

In diesem Fall haben Sie sich überhaupt nichts vorzuwerfen. Denn Sie müssen sich nicht darüber grämen, dass Sie die Zukunft und die Märkte nicht vorhersehen können.

Wenn Ihre Liquiditätsreserve und Ihre Gelassenheit es zulassen, könnten Sie sogar ein wenig Aktien nachkaufen. In diesem Fall betreiben Sie also aktives Rebalancing, da Ihr Aktienanteil im Ist-Zustand ja nun unter dem eigentlich gewünschten Soll-Wert liegt.

 

Schlechter Rat ist teuer – guter Rat ist wertvoll

Die obigen Überlegungen sind „theoretisch“ klar und einleuchtend – allein die Disziplin der Umsetzung und der Umgang mit solch starken Emotionen wie Angst und Gier fällt enorm schwer.

Oftmals fühlen sich Private gerade in diesen angespannten und unsicheren Zeiten aufgrund ihrer überbordenden Emotionen und Gefühle mit sachgerechten Entscheidungen überfordert.

Extrem unvorteilhafte Anlegerentscheidungen wären vermeidbar, wenn sich die Betroffenen einen „guten Rat“ holen könnten. Einen Rat, der ausschließlich Ihre Interessen verfolgt – ganz wie beim Rechtsanwalt oder Steuerberater.

Unabhängige Beratung dürfen Sie jedoch nur erwarten, wenn Ihr Berater ausschließlich direkt und transparent von Ihnen bezahlt wird. Und nicht etwa durch versteckte Provisionen oder Gebühren von Finanzdienstleistern.

 

Negativbeispiel

Leider erhalte ich in der aktuellen Krise Berichte über geradezu haarsträubende Fehlberatung aus der Welt des Provisionsvertriebs. Die gehören eindeutig in die Kategorie „legaler Betrug“!

Hier werden Kunden zur Auflösung kostenarmer Anlagen (z.B. Aktien) bei Realisation der Verluste (derzeitige Aktienkursverluste) aufgefordert. Und das Geld soll dann in provisionsintensive aktive Fonds mit bis zu 6% Ausgabeaufschlag und 2-3% jährlichen Kosten eingebracht werden.

Der Fachmann nennt dies Umbettung. Ich nenne es legalen Betrug.

Hier erhalten Sie – nur für alle Fälle – 5 starke Tipps für ein starkes Nein von Dipl.-Psych. Ulrich Bosetti.

 

Schlussbemerkung – Vier Börsentage im März

Während der vier Börsentage vom Montag, 23. März bis Donnerstag 26. März konnte man an der sehr schwankungsintensiven Börse (Börsen-Achterbahn) sehr unterschiedliche Kurse sehen.

Am Beispiel DAX ergaben sich folgende Extrem-Stände:

 

 

Nach Börsenschluss ist der DAX aber schon wieder kräftig gefallen – die 10.000 sind schon wieder in weiter Ferne…

Dabei haben sich die Märkte exakt nach meiner Prognose verhalten: Sie schwankten  🙂

Und, wie ich ebenfalls vorhergesagt habe: Die Summe aller Verluste aktiver Marktteilnehmer entsprach vor Kosten bis auf den letzten Cent der Summe aller Gewinne aktiver Marktteilnehmer. Das nennt man ein Nullsummenspiel (vgl. Kapitel D1 „Lassen Sie andere für sich arbeiten“ im Buch „Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen“.)  

Nach Kosten waren die Verluste übrigens größer. Und zwar exakt um die Summe der Kosten (was Banken, Broker und Börsen freut).

 

Möchten Sie wissen, wie ich die vier Tage Börsen-Achterbahn für mich persönlich genutzt habe?

Ich habe aus dem Zwangs-Homeoffice heraus ganz fleißig digitale Lehrmaterialien für meine lieben Studierenden erstellt und die Kommunikation mit ihnen aufrechterhalten.

Des Weiteren habe ich mein Arbeitszimmer aufgeräumt, Sträucher geschnitten, ein gutes Buch gelesen, meine Gesundheit gestählt und meine liebe Frau angestrahlt. Und schließlich habe ich noch mit Freude diesen Blogbeitrag für Sie geschrieben…

 

Und was bedeutet das nun konkret für Sie?

 

  • Unser gesamtes Anlegerleben findet zwischen den Gefühlen Angst und Gier statt – das ist nur allzu menschlich und völlig normal. In Zeiten von Corona und unter dem aktuellen Eindruck der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken dominiert die Angst.

 

  • Die aktuelle Phase starker Kursverluste – jedoch auch zwischenzeitlicher Kurserholungen (Börsen-Achterbahn) – stellt große Anforderungen an Ihre Gelassenheit und seelische Stabilität. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass viele Menschen im Zwangs-Homeoffice sitzen, sich nicht voll ausgelastet fühlen und somit mehr Zeit zum Nachdenken und für börsenbezogene Aktivitäten haben. Jedoch ist Geldanlage im Gegensatz zu Gärtnern keine Disziplin, bei der der Erfolg mit dem Fleiß bzw. dem Aktivitätsgrad zusammenhängt – im Gegenteil.

 

  • Aktuell wird manchem Anleger der Unterschied zwischen theoretischen und tatsächlich erlebten Verlusten deutlich. Einige Privatanleger empfinden im Nachhinein, dass sie ihre Risikobereitschaft überschätzt haben.

 

  • Aktives Korrigieren durch Aktienverkäufe nach eingetretenen Verlusten ist jedoch so sinnvoll wie Bremsen nach dem Geblitztwerden. Es macht aus Buchverlusten realisierte Verluste. Und zwar in dem Zeitpunkt, in dem „die Kanonen donnern“. Es ist Herdenverhalten in Reinform. Und es nimmt Ihnen die Chance auf die Rückkehr zum Mittelwert. Hier lege ich Ihnen nochmals den wichtigen Blogbeitrag „Die Rückkehr zum Mittelwert bei der Geldanlage“ dringend ans Herz.

 

  • Wenn Menschen Ängste empfinden und dann auch noch Zeit haben, unterliegen sie dem sogenannten Aktivitätsdruck. Sie neigen also zum „fleißigen Tun“ – sozusagen als Ersatzhandlungen. Obwohl Nichtstun meist die klügere Alternative gewesen wäre. Dabei sind Hamsterkäufe von Toilettenpapier zwar asozial, jedoch noch eine vergleichsweise harmlose Ersatzhandlung. Schlimmer sind hektische Käufe und Verkäufe von Aktien, die insgesamt, über den Markt betrachtet, ein Nullsummenspiel darstellen.

 

  • Nichts und niemand kann Märkte vorhersagen.[2]  Die in der aktuellen Lage gestiegene Unruhe auf den Börsenmärkten führt zu einer Hochkonjunktur der Tippgeber und Autoren finanzpornografischer Darstellungen. Lassen Sie sich nicht verführen.

 

 

  • Weil nichts und niemand Märkte vorhersagen kann, kann auch niemand sagen, wann der richtige Zeitpunkt für den Einstieg oder für Nachkäufe ist. Die prognosefreie Lösung ist sukzessives Investieren. Also Wertpapierkäufe über mehrere zeitlich gestaffelte Teilschritte. Damit nutzen Sie den Cost Average Effekt.[3]  Die Umsetzung ist sowohl durch planvolle Einzelkäufe als auch einen kostengünstigen ETF-Sparplan möglich. Eine Art Anleitung gebe ich in meinem TaschenGuide „Ihre Finanzen fest im Griff – Erfolgreiche Geldanlage und Vorsorge in der Nullzins-Welt“ in den Kapiteln „Gute Produkte“ und „Praktische Umsetzungshilfen“.

 

  • Und: Seien Sie misstrauisch gegenüber Plausibilitäten: Was plausibel klingt, ist noch lange nicht wahr. Über Plausibilitäten und Scheinkorrelationen lesen Sie zum Beispiel im Kapitel 39 des Buches „Einfach genial entscheiden“.

 

Ach ja, und behalten Sie Gelassenheit und Humor.

Ein guter Freund meinte zu mir: Humor ist immer ein Stück Wahrheit und ein Stück Schmerz. Na, probieren wir es mal.
Können Sie lachen?

  • Was ist der Unterschied zwischen dem Horten von Bargeld und dem Horten von Toilettenpapier? – Wenn die Intention, die hinter Bargeldhortung steckt, nicht aufgeht, dann kann man es immer noch als Toilettenpapier nutzen…
  • Toilettenpapier ist zurzeit mein wertstabilstes Wertpapier.
  • Mich erreichte von einer lieben Freundin (Sie sehen, wir halten in diesen Zeiten alle gut zusammen) folgende Breaking News: HAKLE kauft GOOGLE und APPLE! Und AMAZON!
  • Gut, ich hör´ schon auf. Aber einen hab´ ich noch: Die Aussicht auf bessere Zeiten ist in schlechten Zeiten besser als in guten Zeiten. (Das ist übrigens die Rückkehr zum Mittelwert.)

 

So, ich gehe jetzt Abwarten und Teetrinken…
Und Sie können ja derweil diesen Blogbeitrag weiterempfehlen.

Herzliche Grüße
Hartmut Walz
Sei kein LeO!

 

[1] An dieser Stelle danke ich Monika Müller von FCM Coaching in Wiesbaden für den wertvollen und partnerschaftlichen Austausch zum Thema Risiko!

[2] Keiner weiß, welche medizinischen Entwicklungen in Bezug auf das uns derzeit quälende Corona-Virus es geben wird. – Steigen die Infektionszahlen? Steigen die Genesenen-Zahlen? Haben die Abschottungsmaßnahmen den gewünschten Effekt? Wird irgendwann ein Impfstoff entdeckt? Wie wirkt das Virus in Afrika, Südamerika und Südostasien? Gibt es eine zweite Infektionswelle? Wer soll all das voraussagen können? Das kann niemand!

[3]  Den Cost-Average-Effekt, auch Durchschnittskosteneffekt genannt, habe ich anschaulich in Kapitel B9 „Stress mich! Mach mich stark! – Wenn gerade das Risiko die eigentlich Chance ist“ im Buch „Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen“ erläutert.

 

Erschienen am 27. März 2020.

Der Hartmut Walz Finanzblog ist unabhängig, kosten- und werbefrei. Ich erhalte für Links und Empfehlungen keinerlei Honorar, Kick-back, Beteiligung o. ä.

 

 

10 Gedanken zu „Zwischen Angst und Gier – Ruhe ist die erste Anlegerpflicht!“

  1. Sehr geehrter Herr Dr. Walz,
    leicht „abgelenkt“ durch die Corona-Thematik kam ich erst jetzt dazu, diesen Beitrag zu lesen. Wie immer sehr sachlich, informativ und mit einem Schuß Humor versehen. Klar war der Kursrutsch nicht lustig. Jedoch wer vorher überlegt und handelt, ist, wie Sie ja auch ständig bemerken, darauf vorbereitet. Unternehmertum und somit auch die Teilbeteiligung an Unternehmen in Form von Aktien haben immer auch etwas mit starken Nerven zu tun. Komisch ist nur, dass wir Beide anscheinend fast das Gleiche in diesen Tagen gemacht haben (Arbeitszimmer aufräumen, gutes Buch lesen, Gesundheit gepflegt und eigene Frau angelächelt). Nur Studierende habe ich leider nicht, die ich mit Lehrmaterial versorgen müsste. 😉
    Ich kann Ihnen nur zustimmen, dass man nun vorsichtig agieren soll. Auf alle Fälle ist jetzt bei Aktien einiges „in der Werbung“ mit Preisrabatt zu haben, jedoch könnte es noch weiter abwärts gehen. Dann kommen die richtigen „Schnäppchenpreise“. Also……..nicht alles Pulver gleichzeitig verschießen. In der Krise zeigt sich der wahre Manager. Man kann sich von morgens bis Abends ärgern, aaaber, man ist nicht verpflichtet dazu…..
    In diesem Sinne: „Glücklich ist, wer nie verlor, im Ernst des Lebens den Humor.“
    Bleiben Sie gesund.
    He.Ho.

    Antworten
    • Liebe/r He.Ho., nun bin ich mittlerweile bei der Vorbereitung virtueller Vorlesungen angelangt – nicht mehr nur PDFs für die lieben Studierenden 😉
      Und ansonsten gilt: alles kann passieren – auch das Gegenteil. Deshalb ist sukzessives Vorgehen auf alle Fälle keine schlechte Überlegung.
      Herzliche Grüße, bleiben Sie gesund, Hartmut Walz – Sein kein LeO!

      Antworten
  2. Sehr geehrter Herr Walz,
    hurra es gibt sie noch: die von Vernunft und Gelassenheit geprägten Beiträgen. Dazu noch humorvoll, unaufgeregt und mit erkennbare Empathie (für diejenigen, denen die langjährige Erfahrung der alten Marktteilnehmer noch fehlt) geschrieben.

    Ich stimme mit Ihrer Argumentation vollständig überein! In meinem bisherigen Leben als Anleger (bin jetzt Mitte 60) habe ich das alles schon selbst erlebt (erlitten wäre die treffendere, weil ehrlichere Bezeichnung).
    Die Kunst dabei zu „überleben“ besteht darin gemachte Fehler einzugestehen, daraus zu lernen, nicht zu verzweifeln und dann „Kurs zu halten“! Das alles ist bisweilen mit heftigen Schmerzen verbunden und ich wäre damals um einen solchen Beitrag sehr dankbar gewesen.

    Antworten
    • Lieber Gerhard, herzlichen Dank für Ihren bestätigenden Kommentar. Das Hurra rufe ich auch aus: Denn es ist immer gut für den Blogbetreiber, dass sein Input auf fruchtbaren Boden fällt 😉
      Und gut, dass Sie Ihre Lebenserfahrung mit uns teilen. So profan der uralte Spruch klingt, so wertvoll und richtig ist er doch: Mit Aktien aufgebautes Vermögen ist Schmerzensgeld – erst kommen die Schmerzen und erst danach das Geld.
      Herzliche Grüße, bleiben Sie gesund, Hartmut Walz – Sei kein LeO!

      Antworten
  3. Hallo Herr Walz, wieder einmal ein hervorragender Artikel.
    Auch wenn wir beide uns lange kennen, die gleiche Philosophie und Strategie verfolgen und auch ich mit Frau Müller in aktivem Austausch stehe und Ihr Wissen gerne nutze, macht es immer wieder Spass, es mit ihren Worten zu lesen und die eigenen Gedanekn bestätigt zu bekommen aus wissenschaftlicher Sicht.
    Bitte mache Sie weiter so, auch wenn die Medien dies so leider wie Sie nicht (oder wenn dur ganz wenige) vermitteln.
    Da muss man sich nicht wundern wenn dann wie aktuell bei mir geschehen, Interessenten, die wegen einer Anlage im siebenstelligen Bereich dann doch zögern oder zu den aktiven Anbietern wechseln, weil man nicht in „Finanzpornografischen Blättern“ :-)“ „beworben“ wird oder Auszeichnungen vorweisen kann, die man sich wie viele gekauft hat. Dann lieber mit den gleichen Ansichten und Vorgehensweisen wie Sie es hier beschreiben denken und handeln. Diese Menschen werden das obige dann leider erleben und handwerkliche Fehler machen die man mit einem guten „Archtekten“ an seiner Seite hätte vermeiden können.

    Antworten
    • Lieber Herr Krapp, vielen Dank für Ihren Kommentar – mit Blick in die aktuelle Beraterherausforderung!
      Herzliche Grüße, bleiben Sie gesund, Hartmut Walz – Sei kein LeO!

      Antworten
  4. Lieber Herr Prof. Walz, vielen Dank für diesen treffenden Beitrag. Exakt das, was Sie ausführlich nieder geschrieben haben, bespreche ich in diesen Tagen mit meinen Kunden. Ich bin davon überzeugt, dass wir in unseren Vermögensverwaltungsmandaten und in meinen Beratungsdepots keinen handwerklichen Fehler begangen haben (was sich auch im Vergleich zum Markt zeigt) und insofern lautet meine Empfehlung ruhig belieb und diese extrem volatile Marktphase aussitzen.
    Diese Empfehlung hilft nur dann nicht mehr, wenn jemand der Meinung ist „die Welt geht unter“, dann muss man leider irrationale Entscheidungen auch akzeptieren.
    Herzliche Grüße von einem ehemaligen Studenten im berufsintegrierten Studiengang und bleiben Sie gesund,
    Christian Herrgen

    Antworten
    • Lieber Herr Herrgen, es ist ganz besonders schön, von einem so fitten ehemaligen Studierenden auch hier ein Feedback zu bekommen. Bleiben Sie gesund und munter in diesen herausfordernden Zeiten.
      Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!

      Antworten
    • Liebe Elli, vielen Dank für die guten Worte und auch Ihnen und Ihren Lieben alles Gute!
      Herzliche Grüße, bleiben Sie gesund, Hartmut Walz – Sei kein LeO!

      Antworten
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Prof. Dr. Hartmut Walz
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