Lifestyle Creep
Wie wir der Anspruchsinflation entkommen und uns finanzielle Handlungsspielräume sichern
Schulden haben – das mögen die wenigsten. Die meisten streben doch nach einem „Leben im Plus“. Hier wären manche schon froh, im Alltag einfach gut über die Runden zu kommen – und sich ab und an etwas leisten zu können.[1]
Vielen fällt es jedoch schwer, Geld auf die Seite zu legen. Dabei ist jetzt gar nicht das Sparen fürs Eigenheim oder den Porsche gemeint. Auch nicht Sparen auf die üppige Rente im Alter, die Weltreise und einen großzügigen Lebensstil zulässt.

Sondern es geht im ersten Schritt einfach nur um das Ansparen einer Liquiditätsreserve für die nächste unerwartete Handwerkerrechnung oder die Neuanschaffung einer Waschmaschine. Ein Geldpuffer, der einem davor bewahrt, bei Unvorhergesehenem gleich ins finanzielle Schlingern und in die nächste teure Kontoüberziehung zu geraten.
Es kann ganz unterschiedliche Gründe dafür geben, dass viele es nicht schaffen, sich ein finanzielles Polster anzusparen. Finanzielle Engpässe infolge von Schicksalsschlägen oder wirklich unvorhersehbaren negativen Ereignissen können uns allen passieren. Jedoch betreffen solche Fälle nur einen Teil der Menschen , die das „Leben im Plus“ nicht hinbekommen – und zwar über Jahre oder Jahrzehnte hinweg.
Gern möchte ich die These wagen, dass – abgesehen von den oben genannten Extremsituationen – Sparen auch bei nur geringem Einkommen zwar schwierig, jedoch nicht unmöglich ist.[2]
Unsere Einstellung zu Geld
Jeder hat bis heute seine Erfahrungen und Erlebnisse rund um Geld und Finanzen gemacht. Schon in der Kindheit werden bei uns bestimmte Glaubenssätze und Überzeugungen gelegt. Die sitzen oft tief – und beeinflussen unser Verhalten noch als Erwachsene.
Wer als Kind häufig hört: „Reich wird man selten auf ehrliche Weise“, der wird sich wohl eher hüten, zu Geld zu kommen, um nicht als Schurke dazustehen.
Wer mitbekommt: „Geld macht dich unabhängig“, der strebt wohl eher nach Vermögen, um frei entscheiden zu können, was er sich mit seinem Geld leisten und was er damit unterstützen kann.

Es steht niemandem zu, über die Geld-Glaubenssätze anderer zu urteilen. Fakt ist jedoch: Unsere verinnerlichten Geld-Glaubenssätze wirken lebenslang auf unser finanzielles Verhalten ein. Dies kann für unsere Geldentscheidungen sowohl förderlich als auch hinderlich sein.
Deshalb ein paar Tipps:
- Machen Sie sich Ihre ganz persönlichen Glaubenssätze rund ums Geld bewusst.
- Finden Sie förderliche, positive Formulierungen für Ihre Geld-Glaubenssätze.
- Vermeiden Sie dabei Extreme.
- Formulieren Sie am besten humorvoll und selbstwertschätzend.
Was halten Sie zum Beispiel davon: Statt „Geld macht nicht glücklich.“, können Sie formulieren: „Geld allein macht zwar nicht glücklich, aber kein Geld macht auch nicht glücklich“. Oder: „Ob mit viel oder weniger Geld – ich werde ein gutes und sinnstiftendes Leben haben.“
Kein Geld zum Sparen? Wirklich?
Viele klagen, dass vom Einkommen am Monatsende nichts übrig bleibt. Manchmal gibt es tatsächlich Lebenssituationen, in denen Sparen wirklich nicht möglich ist. Häufiger liegt der Grund für das fehlende Sparvermögen jedoch nicht am mangelnden Einkommen, sondern an mangelndem Sparwillen.
So ist es geradezu typisch, dass mit steigenden Einnahmen auch die Ausgaben immer weiter steigen – meist durch die – oft unbewusste – Gewohnheit, den eigenen Lebensstandard Stück für Stück anzuheben. Mit wachsendem Einkommen, wachsen also auch die Ansprüche.
Das schicke Auto, der wöchentliche Restaurantbesuch, das neueste Smartphone, der zweite oder dritte Urlaub im Jahr: Was früher Luxus war, wird von vielen Menschen mittlerweile als selbstverständlich oder gar unverzichtbar empfunden. Und sogar von Menschen, die ständig am finanziellen Limit leben.
So entsteht bei den Betroffenen der Eindruck, das Geld reiche immer nur „gerade so“ zum Leben, Rücklagen seien da nicht möglich. Und diese Menschen erleben ständigen finanziellen Druck.
In Wahrheit jedoch frisst der Lebensstil den Spielraum fürs Sparen auf. Dieses Phänomen nennen Verhaltensökonomen Lebensstil-Inflation oder Lifestyle Creep. Oder auch einfach: Anspruchsinflation.
Anspruchsinflation:
Was gestern noch Luxus war, gilt heute als selbstverständlich –
und mit dem Mehr entschwindet das Maß.
Lifestyle Creep – dieser Prozess geschieht schleichend („to creep“), sodass Betroffene meist nicht bewusst wahrnehmen, dass sie sich immer mehr an ein höheres Ausgabenniveau gewöhnen. Die Folge: Trotz höherer Einkommen bleibt oft kein Geld für Ersparnisse oder Altersvorsorge übrig, da die Ausgaben mitwachsen. Und die Menschen, die dem Lifestyle Creep unterliegen, sind auch nicht zufriedener oder glücklicher – im Gegenteil.
Deshalb ein kleiner Selbsttest:
- Hinterfragen Sie die eigenen Ansprüche und vermeintlichen Selbstverständlichkeiten: Werden Sie ganz hippelig, wenn es nicht das neueste Smartphone ist? Sollte es doch endlich mal das schickere Auto, die größere Wohnung sein? Werden es irgendwie immer mehr Abos, für die jeden Monat das Geld weg geht? Belohnen Sie sich zunehmend durch Konsum, der zwar angenehm, aber nicht wirklich nötig ist?
- Prüfen Sie einmal die Gründe dafür: Empfinden Sie einen gewissen sozialen Druck, mit dem Umfeld mithalten zu müssen? Haben Sie das Gefühl, bei Nichterfüllung etwas zu verpassen (Fear Of Missing Out = FOMO)?
Dem Lifestyle Creep entkommen
Es wirkt wohl belehrend, Menschen, die sich knapp bei Kasse fühlen, auf ihren finanziellen Stress durch ihre Lebensstil-Inflation hinzuweisen. Sie werden Verzicht wohl oft als Verlust von Lebensqualität und damit als Quelle negativer Emotionen empfinden.
Hier könnte ein psychologischer Trick helfen: Sie könnten die Reduktion unnötiger Ausgaben als Ausdruck von Stolz und Selbstbewusstsein sehen – nämlich stolz darauf zu sein, nicht jeder Mode und jedem Trend folgen zu müssen. Sie sind s e l b s t bewusst – und hängen nicht an materiellen Statussymbolen.
Es gibt auch Menschen, die mit wenig Geld gut über den Monat kommen und ein wenig Reserve bilden können. Diese Menschen fragen sich: Was brauche ich wirklich? Sie setzen Prioritäten, konsumieren bewusst und vermeiden überflüssige Ausgaben. Ihr Fokus liegt auf Lebensqualität durch Einfachheit, nicht materiellem Besitz sowie Zeit für persönliche Interessen und Familie usw. Was andere tun und die Mode zu diktieren versucht, ist ihnen ziemlich egal.
Die „Thermoskannen-Kollegin“
Jeden Tag brachte sie ihren Kaffee von zuhause mit, statt ihn viel teurer am Automaten oder ToGo zu holen. Still und ohne große Worte sparte sie so gut hundert Euro im Monat.
Monat für Monat.
Bald erschienen immer mehr Kolleginnen im Büro mit glänzenden Thermoskannen unterm Arm – ein stiller Trend, den die „Thermoskannen-Kollegin“ ganz nebenbei ausgelöst hatte.
Eine wertvolle Einsicht: Regelmäßige – auch kleinere – Ausgaben summieren sich schneller, als man denkt, zu stattlichen Beträgen.

Ein durchschnittlicher Coffee to Go kostet in Deutschland etwa 1,50 bis 2,50 Euro. Wer täglich bei rund 250 Arbeitstagen pro Jahr zwei Coffee to Go kauft… na, das können Sie sich selbst ausrechnen 😉
Erst Sparen, dann Ausgeben
Sparen wird zur echten Stärke, wenn es nicht als Verzicht, sondern als Investition in die eigene Zukunft und Unabhängigkeit gesehen wird. Denn Menschen sparen überzeugter und damit erfolgreicher, wenn sie es nicht als Opfer, sondern als Chance für ein besseres und entspannteres Leben im Plus verstehen.
Statt erst zu konsumieren und nur den Rest zurückzulegen, buchen sie gleich zu Beginn jeden Monats einen festen Betrag auf ein Tagesgeldkonto – ganz nach dem Prinzip: „Ich bezahle zuerst mich selbst.“
Dieser einfache Trick dreht die Logik um: Konsumiert wird nur, was nach Erreichen des Sparziels übrigbleibt. So wird aus dem Gefühl von Mangel ein Gefühl von Selbstwert, Unabhängigkeit und Kontrolle – und zugleich rückt automatisch das Wesentliche vor das Überflüssige und steigert wohl auch den Genuss des Konsums.
Hier ein paar Tipps, wie „erst Sparen, dann Ausgeben“ gelingt:
- Sparen Sie regelmäßig, am besten monatlich und „automatisch“ (also durch Dauerauftrag).
- Sparen Sie mindestens die Hälfte von unerwarteten bzw. unregelmäßigen Geldeingängen (z. B. von Steuer-Rückzahlungen, Urlaubsgeld, Geldgeschenken).
- Unterscheiden Sie bewusst zwischen zwingend notwendigen Bedürfnissen und sonstigen Wünschen, setzen Sie Prioritäten.
- Überprüfen Sie hin und wieder Ihre Ausgabendisziplin – kleine gelegentlichen Sünden dürfen sein, regelmäßige Sünden oder große Sünden bitte nicht.
Einnahmen, Ausgaben – Was geht?
Kinder ziehen gern eine Decke über den Kopf, damit man sie nicht sieht. Wenn das Geld knapp ist, verfallen auch Erwachsene gern in diese Vogel-Strauß-Technik: Was ich nicht sehe, ist auch nicht da. So bleiben Rechnungen ungeöffnet, man vermeidet den Blick auf den Kontostand… Doch bei den eigenen Finanzen ist es besser, tapfer hinzuschauen.
Seine Einnahmen und Ausgaben sollte man kennen und regelmäßig prüfen. Egal ob mit Haushaltsbuch, Excel oder App – es schafft Überblick und Bewusstsein und zeigt, wo Handlungsspielräume sind. Gerade für Menschen, deren Stärken eher Kreativität und Spontaneität als Erbsenzählen und Controlling sind, ist das guter Tipp.
Auch wer öfter mit Bargeld zahlt, spürt eher, wie sich das Portemonnaie leert – ein simpler, aber effektiver Aha-Effekt.
Übrigens: Man kann nicht nur die Ausgabenseite steuern – auch die Einnahmenseite lässt sich aktiv gestalten. Verhandlungsstärke, Kreativität und Kompetenz helfen dabei, zum Beispiel ein höheres Gehalt auszuhandeln oder Wissen und Fähigkeiten in einem Nebenjob zu Geld zu machen. Ich kenne einen jungen Mann, der regelmäßig an bezahlten Umfragen und Produkttests teilnimmt. Eine Bekannte verkauft mit Freude den überflüssigen Krimskrams des gesamten Bekanntenkreises auf dem Flohmarkt. Und das Finanzamt gewährt hier mehr Freibeträge und Pauschalen, als mancher denkt.

Liquiditätsreserve
Wer aus der finanziellen Enge herauskommen möchte, startet am besten mit dem Aufbau einer Liquiditätsreserve, bevor er langfristig Vermögen aufbaut.
Die Liquiditätsreserve ist Geldvermögen. Sie liegt am besten getrennt von Ihrem Girokonto auf einem kostenfreien Tagesgeldkonto. Hier gibt es zwar kaum Zinsen (oft wird nicht einmal die Inflation ausgeglichen). Sie haben aber auch kein Kursrisiko. Dafür eine Einlagensicherung.
Wenn Ihre Liquiditätsreserve größer ist, sind auch Geldmarkt– oder Anleihen-ETFs eine bequeme Alternative. Bequem, weil sie bei Bedarf schnell an Ihr Geld kommen, aber ansonsten ohne jegliches Kümmern oder Verhandeln stets eine marktgerechte Verzinsung Ihres Notgroschens erhalten und Zeit sowie Frust des „Zins-Hoppings“ vermeiden.
Der finanzielle Puffer sollte so 2–3 Monatsausgaben decken können, entscheidend sind immer die persönlichen Umstände.
Vermögensaufbau
Erst wenn die Liquiditätsreserve steht, beginnt der langfristige Vermögensaufbau. Dieser erfolgt in Sachwerten, die zwar Kursschwankungen unterliegen, aber inflationsgeschützt sind. Typische Anlageformen sind Aktien, Gold und andere Rohstoffe. Wer über Immobilien und Unternehmensbeteiligungen nachdenkt, sollte „aus dem Gröbsten“ raus sein.
Für kleine Beträge eignen sich breit gestreute Aktien-ETFs am besten – eventuell ergänzt durch einen kleinen Goldanteil. In diesem Finanzblog finden Sie hierzu viele Tipps. Dieses kleine Büchlein hilft Ihnen überdies, hier rasch und sicher ins Handeln zu kommen.
Was bedeutet das nun konkret für Sie?
- Wo das Geld knapp scheint, hilft es nicht, die eigenen Finanzen zu ignorieren – das verschlimmert die Probleme. Stattdessen: Behalten Sie Einnahmen und Ausgaben aktiv im Blick – zumindest anfangs können hier Haushaltsbuch, Excel oder App hilfreich sein. Auch das Zahlen mit Bargeld kann das Bewusstsein für Ausgaben schärfen.
- Um sich finanzielle Handlungsspielräume zu verschaffen, beginnen Sie mit einer Liquiditätsreserve von zwei bis drei Monatsausgaben auf Tages- oder Festgeld, um unerwartete Kosten abzufangen. Vermeiden Sie, nicht notwendige Liquidität auf dem Girokonto zu belassen.
- Seien Sie gnadenlos ehrlich zu sich selbst! Viele Menschen glauben, sie könnten nicht sparen, weil ihr Einkommen kaum reicht. Oft liegt das Problem jedoch nicht am Geld, sondern daran, dass steigende Einnahmen automatisch mit steigenden Ausgaben einhergehen: Mit zunehmendem Wohlstand passen viele ihren Lebensstil schleichend nach oben an. Lifestyle Creep oder Anspruchsinflation nennen das die Verhaltensökonomen. Und jetzt Hand aufs Herz: Wie ist es bei Ihnen?
- An der Stelle treffen sich Ökonomie und Psychologie: Oft ist es keine Frage des Könnens, sondern eine Frage des Wollens, ob der Aufbau eines finanziellen Puffers gelingt.
- Ein guter psychologischer Trick: Legen Sie zuerst Ihre Sparrate vom Einkommen zur Seite, erst danach lassen Sie Ausgaben zu. Dabei erfolgt fast automatisch die sachgerechte Priorisierung zwischen wirklich nötigem Konsum (Miete, Nebenkosten, Nahrungsmittel, wichtige Kleidung) und Verzichtbarem.
- Nicht nur die Ausgabenseite können Sie beeinflussen. Sind Sie schon einmal systematisch die Möglichkeiten durchgegangen, Ihre Einnahmen zu erhöhen?
- Erst wenn die Liquiditätsreserve steht, empfiehlt sich der Vermögensaufbau in Sachwerten wie Aktien-ETFs oder etwas Gold. Deren Kurse schwanken zwar, aber langfristig schützen diese Sachwerte vor Inflation und bieten mehr Rendite.
Vielleicht kennen Sie jemandem, der dieser Blogbeitrag besonders helfen könnte. Dann leiten Sie ihn weiter, vielen Dank.
Mit den besten Wünschen für ein gutes Leben im Plus!
Herzliche Grüße
Hartmut Walz
Sei kein LeO!
[1] Nach einer aktuellen Studie von Finanzwende Recherche hat die untere Hälfte der Erwachsenen in Deutschland – also etwa 35 Millionen Menschen – jedoch nur ein Durchschnittsvermögen von 6.000 Euro. Und dabei ist, sofern überhaupt vorhanden, bereits das Auto enthalten.
[2] Die Verbraucherzentralen geben hier auch gute Tipps und Anstöße, z. B. hier: Wenn das Geld knapp wird – 69 Tipps für schnelle Hilfe
Erschienen am 12. September 2025.
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Lieber Herr Prof. Walz
Vielen Dank für Ihren letzten Beitrag livestyle
creep. Ich sah mich beim Lesen zu 100 Prozent an meine 20er und 30er Jahre erinnert. Ich hatte damals keine Ahnung von Geld und somit auch keine Finanzbildung. Ich war das Paradebeispiel für einen LeO.
Nachdem ich von einem ehemaligen Banker in langen Gesprächen viel über Schulden Börse Banken und Versicherungen gelernt habe, habe ich meine finanziellen Dinge selbst in die Hand genommen. Einen Anfang zu machen um Schulden zu begleichen und danach erfolgreich in ETF s zu investieren war nicht leicht. Heute, 20 Jahre später schau ich mit Unverständnis über mein damaliges finanzielles Verhalten zurück.
Aktuell bin ich im kollegenkreis häufig mit dem Thema Entgeldumwandlung mit einer privaten Rentenversicherung konfrontiert und konnte vielleicht bei dem einen oder anderen gute Aufklärungsarbeit über dieses schädliche Finanzprodukt leisten.
Ich freue mich schon auf Ihren nächsten Beitrag. In diesem Sinne
herzliche Grüße
Uwe Schott
Lieber Uwe Schott, vielen herzlichen Dank für dieses so ehrliche Statement. Das fordert mich gerade zu heraus zuzugeben, dass ich mit 25 Jahren nach Banklehre und Abschluss eines BWL-Studiums eine fondsgebundene Lebensversicherung abgeschlossen habe – was ich später mit hohem Verlust korrigierte. Man lernt halt (günstigstenfalls) dazu 😉
Alles Gute für Sie weiterhin!
Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!
Wie hoch ist denn Eure Sparquote?
Hier sind überwiegend Akademiker unterwegs – da dürfte die Sparquote oftmals über 50% liegen…
Liebe/r H. Meinke, interessantes „Vorurteil“. Die (arbeitslosen) Akademiker, die mich immer mit dem Taxi von A nach B fahren, haben eher nicht diese Sparquote. Sind es in Zeiten der KI nicht eher die Fliesenleger und Gerüstbauer usw., die sich die hohe Sparquote leisten können 😉
Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!
Sehr geehrter Herr Walz,
danke für das gute Kompendium.
Auch während meiner Studentenzeit mit 490.- DM mtl. Einkommen habe ich mich niemals als arm gefühlt. Seit der Zeit muß ich mit dem leben, was ich habe. Wenn ich als Rentner später mehr Geld brauche, muß ich heute zurücklegen. Ich wollte meine Mitmenschen überzeugen, es mir gleich zu tun und erhielt in allen Fällen mehr oder weniger die selbe Antwort: Ich lebe heute, ich brauche das Geld jetzt. Während des dualen Studiums in Mannheim hat uns damals ein Dozent als kritische Einkommensgrenze 100k (DM) genannt. Bei max 900.- mtl Einkommen unvorstellbar. Sein damaliger Neben-Satz war für mich bis heute prägend. Selbst meine ehemaligen Chefs liegen mir heute in den Ohren, es reiche nicht. Dabei ist alles bekannt: Knappheit ist in der Volkswirtschaftslehre das Missverhältnis zwischen den unbegrenzten Bedürfnissen der Menschen und den zu ihrer Bedürfnisbefriedigung begrenzt zur Verfügung stehenden Gütern und Dienstleistungen. Das Phänomen beschränkt sich nicht auf die unteren Gehaltsgruppen. Heute ist es zudem leicht, ein Kosten- und Ertrags Management – System aufzubauen, dessen Auswertung und Gestaltung auch allen Kreativen Spass bereiten kann. Mich erschüttert es immer wieder, wie wenig Kontrolle Menschen über Ein- und Ausgeben haben, es gar nicht wissen wollen und dadurch Geld verplempern. Zur Zeit verfolge ich ich die aktuelle Diskussion über die Angst der Jugend vor der Rente in Jahrzehnten, verbunden mit der Forderung, gefälligst informiert zu werden. Ist denn die Suchmaschine bei allen Benutzern blockiert? Alle kennen aber den günstigsten Flug in den Urlaub! Sie scheint doch zu funktionieren.
Es stellt sich tatsächlich die Frage, ob Lehrpläne nicht an der Lebenswirklichkeit vorbei gehen. Ich kann nur dankbar für das prägende Elternhaus und Lehrkräfte sein, die sich über Lehrpläne hinweggesetzt und ihre eigenen Inhalte eingebaut haben.
Aktuell paart sich in öffentlichen wie privaten Diskussionen, zu Anspruchs- auch noch die Vorwurfshaltung. Am Ende war das aber, von mir unbemerkt, schon immer so.
Nochmals herzlichen Dank
M. Schwartz
Lieber Matthias Schwartz, vielen Dank für Ihren umfassenden Kommentar!
Zum Thema „Vorwurfshaltung“ am Ende Ihrer Überlegungen habe ich einen sehr guten Satz gelernt. Er lautet: Wem du die Schuld gibst, dem gibst du die Macht!
Alles Gute weiterhin für Sie und lassen Sie uns gemeinsam an der Selbstverantwortung dran bleiben.
Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!
„Spare nicht, was nach dem Ausgeben übrig bleibt, sondern gib aus, was nach dem Sparen übrig bleibt.“ – Warren Buffett
Vielen Dank für diesen wunderbaren Beitrag.
Sie schaffen es, ein eigentlich trockenes Thema so lebendig zu erklären, dass man direkt Lust bekommt, die eigenen Finanzen mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Besonders gut gefällt mir, wie Sie die psychologische Seite – von Geld-Glaubenssätzen bis zum schleichenden „Lifestyle Creep“ – mit ganz praktischen Tipps verbinden.
Der Gedanke, Sparen nicht als Verzicht, sondern als Weg zu mehr finanzieller Freiheit zu sehen, motiviert mich richtig. Und die Geschichte mit der „Thermoskannen-Kollegin“ ist ein herrlich anschauliches Beispiel, das im Kopf bleibt.
Danke für die vielen wertvollen Denkanstöße – Ihr Beitrag macht Mut, mit kleinen Schritten mehr finanziellen Spielraum zu gewinnen.
Lieber Stefan Weber, herzlichen Dank für diese Einschätzung, aus der auch ich wiederum positive Motivation ziehe!👍
Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!
Einfach wunderbar die Verbindung von Geld und Zufriedenheit/Glück geschlagen. Geld kann dazu durchaus beitragen „sorgenfrei und glücklich“ zu sein – aber es kann (wie gezeigt) auch „stressen“. Der Beitrag beleuchtet das toll und regt zum Nachdenken an.
In jungen Jahren trägt sparen zum Erhalt und Aufbau der Lebensqualität bei – mit zunehmendem Alter darf man auch Entsparen und in Lebensqualität investieren – da hilft es dann aber einfach besser, wenn man in jungen Jahren eben vorsorgte. 🙂
Und da es ja auch ein bisschen ein „psychologischer“ Beitrag war fällt mir ein passender Spruch von Albert Einstein dazu ein:
„Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“
Herzliche Grüße vom Blogbeitragleser
Volker Hildebrand
Lieber Volker Hildebrand, danke für den anerkennenden Kommentar und das gute Bonmot! Und Entsparen später geht halt nur, wenn man vorher etwas angespart hat 😉
Herzliche Grüße, Hartmut Walz- Sei kein LeO!
Dem gilt es nichts hinzuzufügen:-)
Perfekte Analyse, die ich so nur bestätigen kann.
Lieber RalfZ, vielen Dank!
Herzliche Grüße, Hartmut Walz- Sei kein LeO!